Lkw-Fahrer: Zukunftsberuf!

Trotz fortschreitender Automatisierung werden Lkw-Fahrer auch in Zukunft weiterhin dringend gebraucht. Die beruflichen Perspektiven sind gut.

Qualifizierte Fachkräfte sind heute so gefragt wie nie zuvor – das gilt für Berufskraftfahrer genauso wie für viele andere gewerbliche Berufe. Mit steigendem Frachtaufkommen wächst die Anfrage nach Straßentransporten. Speditionen könnten somit immer mehr Lkw auf den Weg bringen, vorausgesetzt, sie hätten ausreichend Fahrer. Dies ist aktuell bei weitem nicht der Fall. Um den Bedarf zu decken, müssten jährlich mehrere Zehntausend neue Kraftfahrer ausgebildet werden. Im vergangenen Jahr haben sich aber gerade einmal 3609 junge Menschen für den Beruf als Lkw-Fahrer entschieden. Das waren zwar immerhin 11,7 Prozent mehr als 2016, aber dennoch zu wenig. Während aufgrund des boomenden Internethandels ein noch größeres Transportvolumen zu erwarten ist, wird die Anzahl der verfügbaren Lkw-Fahrer in den nächsten Jahren wahrscheinlich sinken. Jährlich verabschieden sich etwa 30.000 Fahrer in den Ruhestand.

Die fortschreitende Entwicklung beim automatisierten Fahren bietet da auch keine Entlastung, das stellte der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) auf seiner Jahreshauptversammlung im Oktober 2017 klar heraus. Als Vergleich wurde die Flugfahrt herangezogen: Trotz Einführung des Autopiloten Mitte des 20. Jahrhunderts sitzen auch heute noch hochqualifizierte Piloten im Cockpit.

Der Beruf des Lkw-Fahrers wird vielseitiger

Auch automatisiert betriebene Lkw brauchen Fahrer. Die Zeiten, in denen Lkw-Fahrer nur hinterm Steuer sitzen, sind schon lange vorbei. Berufskraftfahrer sind heute vielmehr Beschäftigte, die neben dem Steuern des Fahrzeugs weitere Dienstleistungen ausführen. Diese reichen zum Teil in kaufmännische Bereiche hinein.

Neben dem reinen Transport übernehmen sie folgende Aufgaben:

  • Warenkontrolle
  • Transport- und Ladungssicherung
  • Übergabe der Ware an den Empfänger
  • Be- und Entladung - Eingriffe bei unvorhergesehenen Ereignissen
  • Wissensaneignung von berufsrelevanten Themen wie Ladevorschriften, Verkehr, Gesundheit, Dienstleistung und Logistik
  • Tätigkeitsfelder der Disposition
  • Umgang mit modernen Assistenzsystemen

Berufsbild des Lkw-Fahrers vollzieht drastischen Wandel

Wenn in nicht allzu ferner Zukunft der klassische Lkw zunehmend durch intelligente, fahrerlose Transportsysteme ersetzt wird, nehmen die Tätigkeitsfelder abseits des Fahrens einen noch höheren Stellenwert ein. Wohin das genau führen wird, ist heute noch gar nicht absehbar. Es ist aber wahrscheinlich, dass die Automatisierungstendenzen dem Image dieses Berufes förderlich sein werden. Ein Umdenken ist bei vielen teilweise schon erkennbar.

Da qualifizierte Fahrer immer rarer gesät sind, wird sich vermutlich die öffentliche und betriebliche Wertschätzung dieser Berufsgruppe in Zukunft deutlich erhöhen. Lkw-Fahrer sind schon heute ein unverzichtbares Glied in der Wertschöpfungskette, repräsentieren im direkten Kundenkontakt das Unternehmen nach Außen und verfügen über spezifische IT-Kenntnisse. Das alles steigert ihren Wert für ihren Arbeitgeber. Viele Speditionen sind sich dessen bewusst und unterstützen daher ihre Fahrer in zahlreichen Lebenslagen.

Zwar prognostizieren Experten, dass der Wandel erst im Jahr 2040 hin zur Automatisierung vollzogen sein wird. Dennoch dürfen sich Berufskraftfahrer jetzt schon auf eine spannende und positive Entwicklung ihres Berufes freuen.

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